VDH-Kompositionswettbewerb

Der erste VDH-Kompositionswettbewerb fand im Laufe des Jahres 2023 statt. 38 Komponistinnen und Komponisten im Alter zwischen 8 und 72 Jahren aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Großbritannien, Frankreich, Polen, der Ukraine und den USA haben insgesamt 65 Solo-Werke für Harfe in den folgenden drei Kategorien eingereicht:

  • Kategorie 1: ein Werk, Länge ca. 2 Minuten, spielbar auf Hakenharfe
    Schwierigkeitsgrad Unterstufe 2/Mittelstufe 1 (Spielalter bis 12 Jahre)
  • Kategorie 2: ein Werk, Länge 2–3 Minuten, spielbar auf Haken- und Einfachpedalharfe
    Schwierigkeitsgrad Mittelstufe (Spielalter bis 15 Jahre)
  • Kategorie 3: ein Werk, Länge 2–4 Minuten spielbar auf Doppelpedalharfe
    Schwierigkeitsgrad Oberstufe (Spielalter bis 18 Jahre)

Die Jury bestand sowohl aus Komponist:innen, wie auch aus Harfenist:innen und Harfen-Lehrkräften, um die eingereichten Werke durchzuspielen und deren verschiedene Aspekte ausführlich zu diskutieren und abwägen zu können. Jurymitglieder waren:

  • Isabel Moreton, Harfenistin, Vorsitz
  • Eva Curth, Harfenistin
  • Dr. Gunnhildur Einarsdóttir, Harfenistin und Komponistin
  • Philipp Vandré, Komponist
  • Prof. Andreas Wehrenfennig, Harfenist

Ergebnisse:

 

Kategorie 1

  • Ein 1. Preis konnte nicht vergeben werden.
  • Pflichtstück für die Teilnehmenden der Altersgruppe 1 am 10. VDH-Wettbewerb 2024:
    „Lied ohne Worte“ von Wendelin Bitzan
  • Sonderpreis für „Duftendes Licht“ von Prof. i. R. Norbert Fröhlich

Wendelin Bitzan ist Musiker, Musikforscher und digitaler Urheber. Er studierte die Fächer Musiktheorie, Musikpädagogik, Klavier und Tonmeister in Detmold, Berlin und Wien und erwarb drei Abschlüsse an der Fakultät Musik der Universität der Künste Berlin. An der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien wurde er im Fach Musikwissenschaft promoviert. Nach Tätigkeiten an Musikhochschulen und Universitäten in Berlin, Rostock und Detmold lehrt er nunmehr als Dozent für Musiktheorie an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf. Zudem arbeitet er als freier Komponist und Fachautor und konzertiert als Kammermusiker, Liedbegleiter und als Interpret eigener Kompositionen. Seine Publikationen zur Musiktheorie und Musikpädagogik sind in Periodika, Kongressberichten und Sammelbänden erschienen. — www.wendelinbitzan.de


Norbert Fröhlich, geb. 1960 in Essen, 1974–1981 Kompositionsstudium an der Folkwang-Hochschule Essen bei Prof. Wolfgang Hufschmidt. Studien in Mathematik, Religions- und Musikwissenschaft an der Universität Bonn. Lehrbeauftragter und Dozent für Musiktheorie/Komposition in Essen, Bremen und Berlin. 1993–2022 Professor für Musiktheorie an der HfM Trossingen. Lebt und arbeitet seit 2017 in Berlin. Kompositionen im Zwischenbereich von Rezitation und Vertonung (nach Texten u. a. von H.C. Artmann, Reiner Kunze, Paul Celan, Paul van Ostaijen, William Shakespeare, Hans Arp), poetisch inspirierte Instrumentalmusik sowie kompositorische Bearbeitungen und Schaffen neuer Kontexte, auch im spartenübergreifenden Bereich (z. B. in Ausstellungen). – www.norbertfroehlich.net


Kategorie 2 

  • 1. Preis: „L’Esprit Vif“ von Nadia Birkenstock
    Pflichtstück für die Teilnehmenden der Altersgruppe 2 am 10. VDH-Wettbewerb 2024

Nadia Birkenstock, in Solingen geboren, erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht mit 5 Jahren und wuchs mit viel klassischer Musik und Chor- und Ensemblegesang auf. Sie erhielt ihren ersten Gesangsunterricht im Rahmen eines einjährigen Stipendiums in den USA und studierte anschließend Gesang mit Nebenfach Klavier an der Musikhochschule Düsseldorf. Mit 16 Jahren begann sie das Spiel auf der Harfe, zunächst autodidaktisch, später mit klassischem Unterricht bei Doesjka van der Linden (Freiburg). Während des Studiums brachte sie ihre ersten Konzertprogramme für Gesang und keltische Harfe auf die Bühne und veröffentlichte erste Kompositionen. Heute führen sie ihre Konzertreisen als Solistin, mit verschiedenen Ensembles und als Workshop-Dozentin durch Europa und in die USA. Sie hat zahlreiche Alben mit eigenen Kompositionen veröffentlicht. Die Produktion

„The Enchanted Lake“ wurde mit dem „Global Music Award“ ausgezeichnet. Ihre Kompositionen, die durch Videos und Kurzfilme im Internet ein großes Publikum erreichen, werden weltweit von Harfenisten gespielt und unterrichtet. – www.nadiabirkenstock.com


 Kategorie 3 

  • 1. Preis : „étude-caprice n° 2“ von Sean Schumann
    Pflichtstück für die Teilnehmenden der Altersgruppe 3 am 10. VDH-Wettbewerb 2024

Der 2005 in Berlin geborene Sean Schumann begann 2018 autodidaktisch Klavier zu spielen und zu komponieren. Klavierunterricht erhielt er ab 2019 beim Kantor der ev. Kirchengemeinde Berlin-Weißensee, Thomas Lanz. Im selben Jahr begann er, an der Musikschule „Béla Bartók“ Cellounterricht zu nehmen sowie zwei Jahre später zusätzlich Querflöte zu lernen. Von 2021 bis 2023 befand er sich in der Studienvorbereitung an der Musikschule Friedrichshain-Kreuzberg für Klavier bei Vasily Gvozdetsky sowie Komposition/Gehörbildung bei Helmut Zapf. Für seine Kompositionen wurde Schumann 2022 mit dem 1. Preis beim Wettbewerb Jugend musiziert in Berlin, mit einem 2. Preis beim Sondershäuser Kompositionswettbewerb sowie zuletzt mit einem 1. Preis (UA) und dem Preis des Kuratoriums Stadtkultur e. V. (Kompositionsauftrag) bei der Orchesterwerkstatt junger Komponisten in Halberstadt ausgezeichnet. In den Jahren 2022 und 2023 war er unter der Leitung von Annette Schlünz Teil des Impuls Campus für Neue Musik in Kalbe (Milde). Sean Schumann machte im Juni 2023 sein Abitur am Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Gymnasium in Berlin. Ab Oktober 2023 wird er an der Universität der Künste Berlin Komposition bei Elena Mendoza studieren.